Pressemitteilung, 19.11.2000
Nolle: "Kino Hauptbahnhof muss erhalten bleiben"
Programmkinoszene wichtig für Kulturstadt Dresden
DRESDEN. Der designierte Oberbürgermeisterkandidat der SPD,
Karl Nolle, hat sich in einem Brief an den Konzernbeauftragten der Deutschen Bahn AG, Hans-Jürgen Lücking, für den Erhalt des Dresdner Hauptbahnhof-Kinos eingesetzt. Nolle: "Dresden besitzt zur Zeit eine der vitalsten Programmkino-Szenen in ganz Deutschland. Wenn nach dem Nickelodeon auf der Marschnerstraße nun auch das Kino Im Hauptbahnhof schließen muss, ist dies ein kaum wettzumachender Verlust." Für den Landtagsabgeordneten, Druckereibesitzer und Kulturförderer Nolle ist gerade dieses Kino einzigartig. "Mit ihrem nahezu unveränderten Ambiente macht die Spielstätte ein Stück Kinogeschichte erlebbar. Das Haus ist de facto ein Denkmal." Heute werden die anspruchsvollen Vorstellungen im traditionsreichen Kino insbesondere von Studenten aus dem benachbarten Universitätsviertel besucht. Die Bahn AG habe in der Diskussion der letzten Wochen klar gemacht, dass sie sich mit der Kündigung an den Betreiber im juristischen Sinne im Recht befindet, so Nolle. Sie habe hingegen nicht vermitteln können, dass die Schließung auch wirklich notwendig ist. "In meinem Schreiben habe ich Sachsens Bahnchef deshalb darauf aufmerksam gemacht, dass das Kino noch die Attraktivität des Standortes Hauptbahnhof erhöht und die jungen Kinobesucher mit hohem Kultur- und Bildungsniveau die Bahnkunden von morgen sind." Von der Stadtverwaltung Dresden erwartet der SPD-Politiker ebenfalls ein größeres Engagement für die Erhaltung der Programmkinoszene. "Die Führungsriege im Rathaus hat offensichtlich überhaupt nicht begriffen, dass zu einer Kulturstadt Dresden auch ein anspruchsvolles Filmkunstangebot gehört. Die Dresdner Programmkinos tragen heute dazu bei, dass Dresden für junge Menschen attraktiv bleibt. Sterben sie, stirbt mit ihnen ein Stück von Dresdens Zukunftsfähigkeit", so Karl Nolle.