Karl Nolle, MdL

Nolle: Dresdens Zukunft braucht die TU

 
DRESDEN. Der Dresdner SPD-Landtagsabgeordnete Karl Nolle hat "massiven Widerstand" gegen drohende Einschnitte bei der TU Dresden angekündigt. Die Veröffentlichung eines für Anfang Dezember avisierten Berichtes der Hochschulkommission sei zwar verschoben worden, "wir haben aber an Hand erster Presseberichte gesehen, was passieren könnte. Deshalb muss sich unverzüglich die ganze Stadt Dresden lautstark für den kompletten Erhalt ihrer Universität erheben."

Die Elbestadt hat insgesamt rund 30.000 Studenten. Sollten erste Pläne der Kommission bezüglich der Schließung der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Fakultäten festgeschrieben werden, würde das einen Exodus von 10.000 Studierenden bedeuten. "Ein solches Vorgehen, würde die Stadt Dresden fast drei Prozent ihrer Bevölkerung kosten - allesamt junge, kreative Köpfe. Hinzu kämen noch einmal rund 1000 Dozenten, Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter", rechnete Nolle vor.

Der designierte Oberbürgermeisterkandidat der SPD warnte vor verheerenden Auswirkungen für die Stadt Dresden. "Weniger Studenten bedeuten eine steigende Altersstruktur, leerstehende Wohnungen, fehlende Umsätze für Handel und Gaststättengewerbe, enorm weniger Fahrgäste für den Nahverkehr und natürlich auch Steuerausfälle für die Stadtkasse. Wenn ein Oberbürgermeister vor diesem Hintergrund nicht an der Spitze einer Bewegung zum Erhalt der gesamten Uni steht, dann macht er sich strafbar. Denn er leistet Beihilfe zur fahrlässigen Tötung der Zukunft Dresdens. Diese Stadt braucht jeden einzelnen Studenten."

Karl Nolle wird am Donnerstag, den 23.11.00 mit Vertretern der Universität zusammentreffen, um das weitere Vorgehen gegen mögliche Kürzungen abzustimmen. Gemeinsam mit Wirtschaftsfachleuten wird der Landtagsabgeordnete zudem untersuchen, welche Auswirkungen ein wissenschaftlicher Aderlass auf den Standort Dresden hätte.

Karl Nolle, MdL
designierter Kandidat zur OB-Wahl 2001
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