Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 03.11.1998

Ausstellung - Es tanzen die Farben im Rausch der Musik

Niederpoyritz: Neue Arbeiten des Malers und Grafikers Jürgen Haufe
 
DRESDEN. Nach längerer Zeit sind wieder Arbeiten des Dresdner Grafikers und Malers Jürgen Haufe zu sehen. Plakate, Malerei, Collagen und Fotografien aus jüngster Zeit. Haufes Bilderwelt, seine künstlerische Sicht haben viel mit Musik zu tun. Dessen Vorliebe für Jazz und Theater ist bekannt. Und: Er liebt die großen Stadträume, ihr Gleißen und Glitzern, ihre abendlichen Geheimnisse.
Spiel der Linien und Formen
Unerschöpflich scheint sein nur mühsam gebändigtes Formenspiel, das Linien und ein Netz von sensiblen Konturen zusammenhalten. Die Farben tanzen, die Saxophonisten verbiegen sich im Musikrausch. Seine Plakate bieten nicht nur Informationen, die Konzert- und Theaterereignisse ankündigen, sind nicht schlechthin Gebrauchsgrafik, sondern werden selbst zu eigenständigen Kunstwerken, die weit über den Anlaß hinaus wirken. Ein Genuß, die gelbe Linie auf schwarzem, das Ziegelrot auf grasgrünem Grund zu schauen. Die Eröffnung der Ausstellung stand gleich zweimal unter einem glücklichen Zeichen. Sie fand in den Gewölberäumen des Architekturbüros Wagner, Eugen-Dietrich-Straße 9 (Niederpoyritz), statt, die es sich zu eigen gemacht hat, Dresdner Künstlern eine Heimstatt zu geben. Und: Pünktlich zur Ausstellung lag Haufes erster großer Katalog vor, exzellent gedruckt, großzügig ausgestattet und von Haufe gestaltet.
Erster großer Katalog des Künstlers
Dies zu erwähnen ist von besonderem Wert. Denn es gibt sie noch die Mäzene, die Unternehmer, die Kunst und Künstler finanziell fördern, wenn auch selten. Karl Nolle, schon früh nach der Wende nach Dresden gekommen, hatte Haufe versprochen, einen Katalog zu finanzieren und zu drucken, falls er Professor wird. Haufe nahm's als schöne, unverbindliche Geste eines Kunstinteressierten. Inzwischen lehrt Haufe als Professor an der Dresdner Kunsthochschule, und Nolle löste sein Versprechen ohne Wenn und Aber ein. Die Ausstellung in der Eugen-Dietrich-Straße 9 ist bis 29. November täglich ab 17 Uhr geöffnet oder nach Rücksprache unter der Dresdner Telefonnummer 2 68 31 25.
(Reinhard Delau)

Karl Nolle im Webseitentest
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