Karl Nolle, MdL
Agenturen, dpa/sn, 12:18 Uhr, 03.10.2009
Sachsen erinnert an Revolution und Vereinigung
Dresden (dpa/sn) - Die Feierstunde des Sächsischen Landtags zum Tag der Deutschen Einheit stand am Samstag ganz im Zeichen der Erinnerung an die friedliche Revolution vor 20 Jahren. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hob in seiner Rede die Rolle der Sachsen dabei hervor: «Das Ende der DDR begann hier in Sachsen und bahnte sich den Weg nach Berlin bis zum Fall der Mauer.» Es dürfe nicht der Mut der Menschen in Vergessenheit geraten, die im Wendeherbst ihr Schicksal in die eigenen Hände nahmen und auf die Straße gingen - ohne zu wissen, wie die Staatsmacht reagieren würde.
Der Regierungschef nannte Plauen, Dresden oder Leipzig, wo in den kommenden Tagen mit einer Fülle von Veranstaltungen an den ereignisreichen Wendeherbst erinnert werden soll. Besonders für junge Leute sei es heute schwer vorstellbar, unter welchen Umständen sich die Menschen 1989 auf die Straßen gewagt hätten. Es lohne sich auch heute noch, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Tillich forderte dazu auf, die damals erstrittenen Rechte wie Freiheit und Demokratie täglich zu nutzen.
Der polnische Publizist Janusz Reiter nannte Polen und Deutschland die Gewinner der europäischen Demokratiebewegung, die mit der Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc im Sommer 1980 begründet worden war. Deutschland habe die Einheit wiedererlangt. Polen habe die Freiheit und eine lange nicht gekannte Sicherheit wiedergewonnen. «Wir brauchen Respekt, Respekt und nochmals Respekt», mahnte Reiter einen kulturvollen Umgang als Korrektiv bei unterschiedlichen Auffassungen an. Reiter war von 1990 bis 1995 Botschafter Polens in Deutschland.
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031218 Okt 09