Karl Nolle, MdL
SUPERillu.de, 31.08.2009
Stanislaw Tillich ist der Sieger vom Wahlsonntag
Landtagswahl Sachsen 2009
Sieg für Stanislaw Tillich in Sachsen. Während die CDU-Ministerpräsidenten Peter Müller (Saarland) und Dieter Althaus (Thüringen) vom Wähler abgestraft wurden, bekam der "Sachse", wie er für sich warb, beim Super-Wahlsonntag am 30. August einen klaren Regierungsauftrag.
"Der Sachse", warb Stanislaw Tillich auf seinen Wahlplakaten für sich. Auf den ersten Blick klang das reichlich unpolitisch. Aber im Hinblick auf die Debatte um seine Vergangenheit, die ihn in den letzten Monaten verfolgte, natürlich auch eine klare, selbstbewusste Botschaft, die so ähnlich lautet wie: Ich lasse mir hier nicht meine ostdeutsche Herkunft vorwerfen! Genauso sahen das offensichtlich viele sächsische Wähler. Offenbar haben die Vorwürfe wegen Tillichs Wirken zur DDR-Zeit, die unter anderem der sächsische SPD-Politiker Karl Nolle, aber auch viele Medien wie der "Spiegel" oder "Die Welt" erhoben, dem sächsischen Ministerpräsidenten bei seiner Wiederwahl eher geholfen als geschadet.
Für die Wähler in Sachsen, die nach zwei West-Importen, zum ersten Mal über ein Eigengewächs abstimmen konnten, war offenbar die Botschaft wichtig: Dieser Mann ist genau wie wir alle durch den DDR-Alltag gegangen. Gut, er musste seine Kompromisse schließen als Vorsitzender des Rates des Kreises Kamenz, aber mehr kann man ihm kaum vorwerfen. Auch der Wirrwarr über seine offizielle Biographie, in der er mit unpräzisen Angaben für allerlei Schlagzeilen sorgte, blieb ohne größere Folgen für sein Wahlergebnis.
“Der Sachse” kann sich jetzt komfortabel einen Koalitionspartner auswählen. Wetten, dass es zu einer schwarz-gelben Koalition in Dresden kommt? Dafür wird schon Angela Merkel sorgen, die einklares Signal für die Wahlen am 27. September erwartet. Und: Auch in Bayern, dem Bundesland, das Sachsen in vielem als Vorbild gilt, gibt es seit den letzten Landtagswahlen eine schwarz-gelbe Koalition. Mir san mir auf sächsisch, die wahrscheinlichste Losung für die nächste Legislaturperiode unter Tillich, der mit mit seinem Wahlergebnis selbstbewusst auftreten kann.