Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, 09.09.2014
Avenarius greift nach Chefposten der Dresdner SPD - Als Minister oder Generalstaatsanwalt im Gespräch
DRESDEN. Kurz nach der Landtagswahl hat in der sächsischen SPD der Machtkampf in der zweiten Reihe begonnen. Nach Informationen der Dresdner Neuesten Nachrichten hat sich Oberstaatsanwalt Christian Avenarius als neuer Unterbezirkschef der Dresdner SPD selbst ins Gespräch gebracht. Am kommenden Sonnabend tritt der ehemalige Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden gegen Amtsinhaberin Sabine Friedel an. Das hat er seinen Genossen aus dem Unterbezirksvorstand vor kurzem mitgeteilt.
Politische Brisanz erhält die Bewerbung wegen der Rolle, die Avenarius in Sachsen gespielt hat. So firmierte der Jurist, der in der Öffentlichkeit bisher nicht gerade mit ursozialdemokratischen Positionen aufgefallen ist, im Wahlkampf als eine Art Schattenminister im Kabinett von SPD-Landeschef Martin Dulig. Sollte es zu einer schwarz-roten Koalition kommen und das Justizressort ginge an die SPD, wäre Avenarius als Minister gesetzt. Aber auch als möglicher Generalstaatsanwalt wird er immer mal wieder in Dresden gehandelt.
Bei der Landtagswahl war Avenarius als Direktkandidat im Südosten der Landeshauptstadt angetreten, zog aber gegen CDU-Mann Christian Piwarz den Kürzeren. Als Jurist versuchte er sich in der Vergangenheit vor allem beim Thema Massen-Gentest und als Vorkämpfer bei der Abmoderation der Sachsensumpf-Affäre rund um Geheimakten des Verfassungsschutzes öffentlich in Szene zu setzen.
von Jürgen Kochinke