Karl Nolle, MdL
Agenturen, dpa, 20.03.2015
Erstmals früherer SachsenLB-Vorstand auf Anklagebank
München/Dresden (dpa/sn) - Fast zehn Jahre nach dem Niedergang und Notverkauf der SachsenLB kommt nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag) erstmals ein früheres Vorstandsmitglied auf die Anklagebank. Am 10. September beginne am Landgericht Leipzig ein Prozess gegen den ehemaligen Vizechef der Landesbank schreibt das Blatt. Nach fragwürdigen Deals in Milliardenhöhe war das Institut fast pleitegegangen und musste vom Staat gerettet werden.
Das Landgericht Leipzig habe eine Anklage gegen den Ex-Banker wegen unrichtiger Darstellung in der Bilanz 2004 zugelassen, heißt es in dem Bericht. Er soll bei der Landesbank eine «Patronatserklärung», also eine Haftungsübernahme für eine irische Unternehmensgruppe in der Bilanz 2004 gar nicht und im Anhang zur Bilanz nicht ausreichend vermerkt haben.
Die Gruppe spekulierte seinerzeit mit US-Immobilienkrediten, die nach dem Platzen der Immobilien-Blase in Amerika an Wert verloren. Das Verfahren gegen den einstigen Vizechef der SachsenLB ist laut Zeitung vorerst auf 24 Verhandlungstage bis April 2016 angesetzt.
Ronald Bahlburg (Berlin)
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