Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, Seite 10/11, 09.05.2017

Angeklagte schiebt's auf ihren Ex-Chef

 
DRESDEN - Der Prozess um die "Sachsensumpf'-Affäre: Die Hauptangeklagte, Ex-Verfassungsschützerin Simone H. (58), hatte für die umstrittene Dokumentensammlung nach eigenen Angaben strikte Vorgaben ihres Vorgesetzten. Der damalige Vize-Chef des Verfassungsschutzes habe verfügt, dass beim Komplex zu möglichen Verstrickungen hoher Justizmitarbeiter in Netzwerke der Organisierten Kriminalität zunächst nur ein Sachverhalt mit Infos einer Quelle an den Generalstaatsanwalt gehen sollte.
 
Das sagte H. vor dem Landgericht Dresden. Sie habe darauf gedrungen, dass zumindest noch zwei weitere Hinweisgeber in dem sogenannten Behördenzeugnis auftauchten. H. wird vorgeworfen, das Zeugnis nur auf Basis von Gerüchten und Vermutungen hauptsächlich nur einer Quelle formuliert zu haben. Die Anklage lautet auf Verfolgung Unschuldiger.