Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 11.06.2001
Neuwahl kostet 200 000 Mark
Weitere Bewerber müssen sich bis Mittwoch im Rathaus melden
DRESDEN. Weil in der ersten Wahl keiner der vier OB-Kandidaten mehr als 50 Prozent der Wählerstimmen holen konnte, müssen die Dresdner am 24. Juni noch einmal wählen. Die SZ sprach mit Verwaltungsbürgermeister Wolf-Dieter Müller (CDU) über die Neuwahl.
SZ: Es kommt am 24. Juni zur zweiten OB-Wahl. Wer kann antreten?
Müller: Alle Kandidaten, die an der ersten Wahl teilgenommen haben, sind bei der Neuwahl automatisch wieder dabei. Wer nicht mehr antreten will, muss das bis Mittwoch, 13. Juni, 18 Uhr sagen. Wer sich neu bewerben will, muss das bis zum selben Termin tun. Er braucht dafür 240 Unterschriften von Bürgern, die in Dresden wahlberechtigt sind.
SZ: Wann erfahren die Bürger, wer auf dem neuen Stimmzettel steht?
Müller: Am Donnerstag tagt der Gemeindewahlausschuss. Er beschließt die Zulassung der neuen Wahlvorschläge. Am 15. Juni werden die Wahlvorschläge bekannt gemacht.
SZ: Wer wird Wahlsieger?
Müller: Bei der zweiten Oberbürgermeisterwahl siegt der Bewerber, der die meisten Wählerstimmen auf sich vereinigt. Nur bei der gerade durchgeführten ersten Wahl waren für den Sieger mehr als 50 Prozent nötig.
SZ: Wie wählen Bürger, die am 24. Juni nicht in Dresden sind?
Müller: Ab dem 18. Juni kann man im Wahllokal im Rathaus, Zimmer I/12, oder im zuständigen Ortsamt wählen, wie schon bei der ersten Wahl. Auch eine Briefwahl ist wieder möglich. Wir schicken die Briefwahlunterlagen an die Adresse, die der Wähler angegeben hat. Das gilt etwa für Bürger, die dann im Urlaub sind.
SZ: Haben Sie für die zweite Wahl noch genug Wahlhelfer, oder muss neu geworben werden?
Müller: Wir haben etwa 2 400 Wahlhelfer. Fast alle haben sich bereit erklärt, wieder mitzumachen.
SZ: Was kostet die zweite Wahl?
Müller: Die erste Wahl war eine halbe Million Mark teuer. Vor allem das Porto schlug dabei zu Buche, wir haben an 387 000 Bürger Wahlbenachrichtigungskarten geschickt. Die zweite Wahl wird nur 200 000 Mark kosten, weil die Karten für den 24. Juni gemeinsam mit denen für die erste Wahl versendet wurden.
Interview: Markus Lesch