Karl Nolle, MdL
BILD-Zeitung Dresden, 25.06.2001
...und so sehen es die Verlierer
Herbert Wagner und Wolfgang Berghofer
Herbert Wagner (52, CDU): In der Stunde seiner bitteren Niederlage fand er Trost bei seiner Frau Pia (47). Sie wich ihm nicht von der Seite. „Wir haben uns vor 28 Jahren versprochen, gemeinsam Freud und Leid zu teilen. Jetzt sind wir unten. Aber es geht auch wieder hoch", so der langjährige OB. Verbittert sagte er in Richtung seiner Anhänger von der CDU: „Es war dies ein Wahlkampf - eine Partei gegen alle." Dann gratulierte Wagner dem neuen OB Ingolf Roßberg: „Ich wünsche ihm eine glückliche Hand für Dresden". Und dankte den Rathaus-Mitarbeitern: „Von denen ich mich nun verabschieden muss."
Wolfgang Berghofer (58, parteilos). Der frühere SED-OB von Dresden („Die Wähler wollen mich im Rathaus") tauchte völlig ab, ließ sich bei der Verkündung des Wahlergebnisses kein einziges Mal im Festsaal des Rathauses blicken. „Ich habe mein Ziel, die Wahl zu gewinnen, nicht erreicht", ließ Wolfgang Berghofer über seinen Sprecher ausrichten. Und schickte ein lapidares Fax an die Medien: „Ob Dresden gewonnen hat, wird der kommunalpolitische Alltag zeigen." Trotzdem ließ er sich in Dresden eine Hintertür offen. Bereits vor der OB-Wahl sagte er: „Es gibt ja auch noch Landtagswahlen..."