Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 29.09.2000
Diskussion um OB-Kandidatur
Bei den Linken geht es drunter und drüber
DRESDEN. Links schlägt das Herz, aber was ist mit dem Verstand? Denn was die Suche nach einem geeigneten OB-Kandidaten betrifft, geht´s bei den drei linken Parteien SPD, PDS und Grüne zurzeit drunter und drüber. Vor allem die SPD macht eine schlechte Figur: Gegenüber der Morgenpost dementierte der Landtagsabgeordnete Karl Nolle (55), er habe sich selbst ins Gespräch um die Kandidatur gebracht.
„Ich bin gefragt worden, wie viele andere auch, und ich traue es mir zu. Aber vorher müssen die SPD-Gremien darüber entscheiden“, sagt Nolle. Und zwar hinter verschlossenen Türen. Nolle: „Öffentliche Diskussionen schaden doch nur.“
Immer wieder tauchen aus SPD-Kreisen neue Namen auf. Erst Ex-OB Wolfgang Berghofer, dann Ortsamtsleiter Dietrich Ewers oder die Hamburger SPD-Größe Henning Voscherau. Auch Oskar Lafontaine und Regine Hildebrandt waren mal im Gespräch. Alles nichts geworden. Jetzt sollen die Sozialdemokraten sogar Generalsekretär Franz Müntefering gefragt haben, ob er nicht bei der Suche nach einem geeigneten Kandidaten helfen könnte.
Die PDS sprach sich schon gegen Nolle aus. Sie erwartet jetzt neue Gespräche mit der SPD. Die Grünen fühlen sich in der Diskussion übergangen, dann eigentlich wollen auch sie mit PDS und SPD einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen. (ks)