Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 14.12.2001

Ein Hans im Glück?

Kommentar von Peter Rzepus
 
Glaubt man Berichten, hat Biedenkopf in Sachen IKEA-Rabatt gegenüber CDU-Chef Georg Milbradt die Frage „Gibt es da noch mehr, Kurt?" verneint. Ein Ausschuss-Nein wie auf die Frage nach der Amigo-Vorlage für seinen Paunsdorf-Vermerk an Milbradt?

Es scheint so. Denn kaum ist dieses Nein raus und der IKEA-Schacher widerwillig unter Fehler abgebucht, da klebt Biedenkopf auch schon die nächste Rabatt-Marke unschön an der Backe. Genauer: der Landesmutter. Die kauft offenbar seit Jahren mit einem Mitarbeiterausweis billig bei Karstadt ein. Ganz ohne Feilschen.

Eigentlich eine Lachnummer, eigentlich ohne politische Relevanz. Würde es nicht so schön in die Reihe von Merkwürdigkeiten passen, die ausgerechnet den Biedenkopfs immer wieder passieren.

Wie der einmalige IKEA-Rabatt. Wie das einmalige Geschenk von rund 200 000 Mark Mietnachzahlung für das Wohnen im Gästehaus. Wie die auch einmalig (Sachsen schwimmt im Geld!) erlassene Mieterhöhung für die letzten Monate in der Schevenstraße. Da muss man über die einmalige Häufung wertvoller Tombola-Gewinne in den Reihen der Familie nun wirklich nicht mehr staunen. Die haben das Glück alle gepachtet.

Biedenkopf ein Hans im Glück? Nun, es scheint ihn zu verlassen. Immer mehr Dinge kommen hoch, die nicht so recht zu Amt und Würde passen. Man darf gespannt sein, wie er den Karstadt-Mitarbeiterausweis seiner Frau erklären wird. Vielleicht wie einst die Verhältnisse im Gästehaus: Er hat es einfach nicht gewusst.
(Peter Rzepus)