Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 06.10.2000
Kampfabstimmung um den OB-Kandidaten der SPD
Perfekt: Nolle fordert Wagner heraus
DRESDEN. Oberbürgermeister Karl Nolle? Für die SPD klingen diese drei Worte gut. Die Dresdner Parteispitze schickt den Landtagsabgeordneten ins Rennen um die OB-Wahl 2001. Der „Querdenker“ (Nolle über Nolle) rechnet sich gute Chancen gegen Amtsinhaber Herbert Wagner aus.
„Ein erstaunlich deutliches Ergebnis“, freute sich Nolle nach der Nominierung durch den SPD-Stadtausschuss. 15 Stimmen konnte der Unternehmer für sich verbuchen, Gegenkandidat Manfred Müntjes brachte es gerade mal auf zwei. Zwar muss Nolle noch am 6. Januar von der SPD-Vollversammlung bestätigt werden, aber darin sieht niemand ein Problem. „Ein genaues Wahlkampfprogramm wird noch erarbeitet. In jedem Fall werde ich aber gegen die Kürzungen im Kultur- und Jugendbereicht eintreten." Nolle schlägt auch schon echte Wahlkampf-Töne an: „Mit mir ist zum ersten Mal ein Typ da, der im Gegensatz zum ängstlichen und entscheidungsschwachen Wagner steht.“
OB Wagner blieb gelassen: „Es ist das Recht der SPD, einen Kandidaten zu nominieren.“
Bei den möglichen SPD-Partnern PDS und Grüne kam gestern nicht wirklich Begeisterung auf. „Herr Nolle hat keine Erfahrung in der Kommunalpolitik- und seine bisherigen Wahlergebnisse waren nicht sehr toll“, nörgelt PDS-Chef Michael Schrader. Eva Jähnigen (Grüne): „Wir glauben nicht, das Herr Nolle mehrheitsfähig ist. Aber erst mal wird er sich uns vorstellen.“
In der CDU wird gescherzt, dass Nolles Kandidatur einen großen Vorteil hätte – geringe Wahlkampfkosten für Wagner....
(von Kai Schulz)