Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 30.10.2000

SPD für breites Wahlbündnis

Vorschlag: Karl Nolle als OB / Andere Parteien skeptisch
 
DRESDEN. Für die Oberbürgermeister-Wahl im Sommer 2001 will die SPD mit anderen Oppositionsparteien im Dresdner Stadtrat ein Wahlbündnis eingehen. Das beschloss der SPD-Stadtausschuss auf seiner letzten Sitzung. "Als OB-Kandidat für dieses Wahlbündnis schlagen wir Karl Nolle vor", sagt SPD-Stadtausschuss-Vorsitzender René Vits.
Nolle sei sozial und kulturell engagiert und als Unternehmer sehr erfolgreich. "Mit ihm werden wir den Stillstand und das Streichkonzert bei sozialen Einrichtungen und Kultur beenden. Wichtig ist, dass Dresden künftig besser regiert wird. Dazu müssen die Kräfte gebündelt werden", fordert Vits. Am 6. Januar 2001 entscheiden die SPD-Mitglieder offiziell über ihren Kandidaten.
Ob PDS und Grüne die Entscheidung mittragen, bleibt abzuwarten. "Seit dem Frühjahr war es Konsens zwischen unseren Parteien, dass wir einen gemeinsamen, parteiunabhängigen Kandidaten aufstellen wollen. Diesen Konsens hat die SPD aufgekündigt", sagt André Schollbach von der PDS-Fraktion. In seiner Partei gebe es starke Zweifel, ob Karl Nolle der geeignete Kandidat ist. Schon einmal haben PDS und SPD in Dresden-Land einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt. "Was passierte, die PDS-Wähler haben ihn nicht mitgetragen. Sie blieben einfach zu Hause", erinnert Schollbach. Am kommenden Wochenende stehe das Thema bei der PDS-Klausur auf der Tagesordnung.
Auch Grünen-Sprecherin Eva Jähnigen ist sich unsicher, ob Nolle der gemeinsame Kandidat sein kann. "Wir finden es aber gut, dass die SPD für ein breites Wahlbündnis eintritt." Am 1. November beraten die Grünen dazu.
(SZ/kle)