Karl Nolle, MdL

DDN/LVZ, 13.04.2002

Jugendkunstschule setzt Sparpläne um

 
„Ich muss ehrlich sagen: Ich habe daran nicht geglaubt." Jennifer Horeni, Leiterin der Keramikwerkstatt in der Jugendkunstschule (JKS), sprach aus, was viele Mitarbeiter der städtischen Einrichtung und betroffene Eltern in den letzten Wochen fühlten. Die Schließung der Jugendkunstschule im Zuge der Haushaltskonsolidierung schien fast schon beschlossene Sache, konnte jedoch wie durch ein Wunder, durch das Engagement der Eltern und, der beiden großen Stadtratsfraktionen verhindert werden. Nun überlegen Elterninitiative und Mitarbeiter, wie. die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen tatsächlich umgesetzt werden können.

Zwei Stellen sollen dafür gestrichen werden: eine davon, die von Kerstin Dietze, die den Kreativen Tanz betreut, läuft schon zum 1. Mai aus. „Wir versuchen nun, das Angebot mit Honorarkräften abzudecken", sagt Schulleiter Roland Tauche. Außerdem arbeitet Rolf Birn, der Kurse in Film und Video betreut, seit 1. Januar auf der Basis von Altersteilzeit und wird spätestens im Sommer 2004 aufhören. Der Rest der angestrebten 120 000 Euro Einsparpotential soll über Gebührenerhöhung und Sponsoring zustandekommen.

Wie das konkret aussehen kann, soll gemeinsam mit dem Jugendamt diskutiert werden. In einem Brief an Sozialbürgermeister Tobias Kogge, dem die JKS untersteht, fordert die Elterninitiative, dass ein Mitarbeiter der Jugendamtes speziell dafür bereitgestellt wird. Die Stadt sei jetzt auch gefragt, andere Jugendkunstschulen anzuschreiben und zu sehen, wie andere Einrichtungen mit ihren Geldern wirtschaften.

„Es ist wichtig, dass wir keine Insel errichten“, sagte Elternvertreter Peter Lames zum „Jugendkunstschulüberlebensfest" am Donnerstag. „Wir brauchen mehr Kommunikation mit dem Jugendamt, die Mauer, die zwischen uns und dem Jugendamt bisher bestand, muss weg."

Ein erster Schritt in Richtung Sponsoring ist übrigens schon getan. SPD-Landtagsabgeordneter Karl Nolle sicherte der Einrichtung am Donnerstagabend Druckleistungen in Höhe von 1000 Euro zu.
(von Birgit Gängler)
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