Karl Nolle, MdL
BILD Chemnitz, 24.08.2003
Schock im Erzgebirge
700 Hightech-Jobs in Gefahr
STOLLBERG - Es soll einer der vielgepriesenen Leuchttürme in der sächsischen Wirtschaft werden: Das geplante Werk von VW und Siemens mit rund 700 Arbeitsplätzen in Stollberg.
Doch der Boden auf dem die neue Fabrik errichtet wird, soll der Stadt überhaupt nicht gehört haben. Trotzdem hat das Rathaus elf Hektar an VW und Siemens verkauft. Davon zumindest geht SPD-Landtagsabgeordneter Karl Nolle aus, Er steht in engerem Kontakt zum rechtmäßigen Eigentümer der Fläche, die einen Wert von 2,5 Millionen Euro hat. Nolle ist sich sicher "Die Stadt verkauft einfach einfach fremdes Eigentum. Und der Freistaat Sachsen hat seelenruhig zugesehen, zählte 90 Prozent der Erschließungskosten,eine Unverschämtheit!"
Laut Nolle wurde der Besitzer nach 1945 enteignet. Doch die Gerichte rehablitierten den Mann, sprachen ihm das Grundstück zu. Nolle: „ich habe das Urteil mit eigenen Augen gesehen. Es sagt eindeutig aus, dass das Grundstück jetzt dem Enkel des Mannes und einer Erbengemeinschaft gehört".
Ungeachtet dessen verhökerte die Stadt schnell das Land an VW und Siemens. Die Frechheit: Sie räumt jetzt sogar ein, dass sie von den Rückübertragungsansprüchen und auch dem Gerichtsurteil wusste. Jetzt will Nolle den Fall vor den Landtag bringen.
(von M.Gyurkovicz)