Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 15.03.2004
SPD und PDS geben sich kämpferisch
LEIPZIG- Sechs Monate vor der Landtagswahl in Sachsen (19.September)zeigensich SPD und PDS kämpferisch. ImVisier haben sie ein gemeinsames Ziel: Weg mit der absoluten Mehrheit der CDU im Freistaat!
So kündigten die Sozialdemokraten Geschlossenheit und Angriffslust im Wahlkampf an. „Es muss deutlich werden, dass dieses Land nicht der CDU gehört", sagte SPD-Landesvorsitzende Constanze Krehl am Wochenende auf einer Parteikonferenz in Leipzig, auf der Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe vor allem die Geschlossenheit der Parteispitze lobte. „Sitzt öfter so zusammen. Und wenn Ihr dabei noch lächelt, nimmt Euch den Erfolg jeder ab", sagte der Minister.
Landesvorstandsmitglied Gernot Borris konnte allerdings mit der ausgerufenen Geschlossenheit nicht viel anfangen und kritisierte das Auftreten des in die Schlagzeilen geratenen Landtagsabgeordneten Karl Nolle. „Die SPD in Sachsen darf keine Nolle-Partei sein", warnte Borris.
Erklärtes Vorhaben der lange zerstrittenen Sachsen-SPD zur Landtagswahl (kam bei der letzten 1999 nur auf 10,7 Prozent der Stimmen): die seit der Wende bestehende absolute Mehrheit der CDU zubrechen.
Damit vollkommen identisch ist das Ziel der Sachsen-PDS. Mit dem Slogan „Ein anderes Sachsen ist möglich" geht sie in den Landtagswahlkampf, will mit neuen Wegen für mehr Arbeit, soziale Sicherheit, Bildung und Kultur ohne soziale Schranken bei den Wählern punkten. Landesgeschäftsführer Rico Gebhardt: „Wir wollen ein Viertel der Stimmen erreichen." 1999 hatte die PDS 22,2 Prozent der Stimmen geholt.