Karl Nolle, MdL

DNN/LVZ, 26.03.2004

IG-Metall-Chef Bender steht vor dem Parteiausschluss

 
Dresden. Die SPD-interne Auseinandersetzung um so genannte Linksabweichler in Sachsen spitzt sich zu. Heute tagt der SPD-Unterbezirk Chemnitz zur Initiative des IG-Metall-Bevollmächtigten Sieghard Bender (SPD), am Sonnabend will sich der Landesvorstand in einer Sondersitzung zum Fall positionieren. Es geht um die Wählerinitiative "Perspektive", hinter der Bender steht und die zur Kommunalwahl antreten will. Insider gehen davon aus, dass der Landesvorstand ein Parteiausschlussverfahren gegen den IG-Metall-Chef beschließt.

Genau damit hatte der Chemnitzer SPD-Unterbezirksvorsitzende Axel Brückom bereits vor Tagen gedroht. Wenn ein SPD-Mitglied per Wählervereinigung und eigener Liste antreten wolle, sei er für die Sozialdemokraten nicht mehr tragbar, so Brückom.

Die Wählerinitiative war Ende vergangenen Jahres von Betriebsräten aus Chemnitz aus der Taufe gehoben worden. Bender ist einer der Mitbegründer und ihr Sprecher. Die Initiative will sich bei der Kommunalwahl um Stadtratsmandate in Chemnitz bewerben. Derzeit besteht sie aus 50 Mitgliedern und zehn Kandidaten für die Liste. Bender hatte betont, der Initiative gehe es nicht um Wahlkampf gegen andere Parteien. Im Zentrum stehe vielmehr der Kampf gegen Politikmüdigkeit und das Ringen um enttäuschte SPD-Wähler.
(J.K.)