Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 27.03.2004
Die Wüste ruft
Kommentar von Jens Jungmann
Nein, in der Wüste ist Landespolizeichef Eberhard Pilz noch nicht. Innenminister Horst Rasch hat sein eigenes Versprechen gebrochen: "Selbst, wenn nur ein Bruchteil der behaupteten Vergehen wahr wäre, genügt das, die betroffene Person auf Ewigkeit in die Wüste zu schicken."
Es liegen inzwischen nicht nur Bruchteile, sondern klare Beweise aüf dem Ministertisch. Einen davon hat er sogar höchst selbst abgezeichnet: Den, dass Pilz sehr wohl seinen Fahrer an seinem Privatauto werkeln ließ. Doch Konsequenzen zieht Rasch noch immer nicht.
Wie lange soll diese Salami-Taktik wir geben nur zu, was auch nachgewiesen werden kann - noch gespielt werden? Heute ist es nur der Lackstift und morgen? Kommt dann heraus, dass - die angebliche Dienstreise von Pilz und Staatssekretär Michael Antoni zum „Vatertag" 2003 nach Tschechien doch eine "Lustreise" auf Staatskosten war? Die Antwort auf eine kleine Parlaments Anfrage steht immerhin seit Wochen aus.
Minister Rasch und seine Mannschaft sind inzwischen völlig unglaubwürdig geworden. Am Anfang der "Affäre Pilz" versprach der Minister alles schonungslos offen zu legen und zu reagieren. Inzwischen trauen sich nicht mal mehr die eigenen Mitarbeiter offen auszusagen.
“Selbst wenn nur ein Brucbteil der behaupteten Vergehen wahr wäre, genügt das, die betroffene Person auf Ewigkeit in die Wüste zu schicken." Herr Pilz, nehmen Sie Herrn Rasch bitte mit!