Karl Nolle, MdL
BILD Dresden, 05.04.2004
Hat Herr Roßberg bald ein dickes Problem?
Karl Nolle will ins Rathaus ...
„Ich will hier rein!" Ein Mann rüttelt an der Goldenen Pforte des Dresdner Rathauses. Es ist Karl Nolle (58), (SPD) d a s politische Schwergewicht im sächsischen Landtag, Aufklärer Dutzender Skandale. Jetzt sorgt er für eine dicke Osterüberraschung. Er will nämlich auch in den Stadtrat.
„Ja, ich kandidiere für meine Partei", bestätigt der Politiker auf BILD-Anfrage. Gerade enthüllte er Skandale in der sächsischen Polizei. Muss auch OB Ingolf Roßberg (42, FDP) vor dem „Chefaufklärer" zittern?
„Wenn man alle dubiosen Geschäfte in der Dresdner Verwaltung aufrollen würde, hätten die Gerichte zehn Jahre zu tun", so der Politiker. „Vieles in Dresden hat einen strengen Geruch."
Was „stinkt" ihm besonders? „Das für die Planung der Waldschlösschenbrücke so viel Zeit und Geld verschwendet wurden. Da hätten andere Städte schon drei Brücken gebaut." Und der Wiener Platz. „In dem Bauloch sind Millionen versickert. Eine Schlamperei von Politikern, die die Schäden, die sie anrichten, nicht selbst ausbügeln müssen."
Und typisch Nolle kündigt er schon mal an: „Das Rathaus muss sich warm anziehen. Ich lasse mich von niemanden einschüchtern!" Da scheut der ohnehin ausgelastete Druckhaus-Besitzer keine Mehrarbeit („Ich arbeite 16 Stunden am Tag").
Jetzt muss er nur noch die Wahl gewinnen...
(von Wiebke Müller)