Karl Nolle, MdL

Agenturen ddp-lsc, 18:03 Uhr, 05.05.2004

Untreuevorwurf: Akte Hausbacher wird Generalstaatsanwalt vorgelegt

 
Leipzig/Dresden (dpa/sn) - Über den Fortgang der Ermittlungen gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden der Mitteldeutschen Leasing AG (MDL), Ludwig Hausbacher, soll der Generalstaatsanwalt entscheiden. Die für Korruptionsfragen zuständige Ermittlungseinheit INES habe die Verfolgung des Falles abgelehnt, sagte der Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft, Axel Vahl, am Mittwoch auf Anfrage.

Hausbacher war vorgeworfen worden, andere Personen zu Lasten des Unternehmens bevorzugt zu haben. Hausbacher weist das zurück. Grundlage für die Vorwürfe war unter anderem ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Danach machte die MDL Forderungen an Hausbacher in Höhe von gut 650 000 Euro geltend.

Unterdessen liegt ein neues Gutachten zum Fall Hausbacher vor, das die Industrie- und Immobilien-Leasing GmbH (IIL, Tutzing) bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner in Auftrag gegeben hatte. Die IIL hält 49 Prozent der MDL-Anteile. Nach Angaben der Gutachter basieren die Vorwürfe gegen Hausbacher auf Annahmen, Mutmaßungen und nicht unterschriebenen Unterlagen. «Unsere Prüfungsfeststellungen kommen zu dem Ergebnis, dass die erhobenen Vorwürfe nicht haltbar, im Wesentlichen widerlegt und insoweit unbegründet sind.»

Die Vorwürfe waren im Zuge eines Streites um Dienstwagen bei der Sachsen-LB öffentlich geworden. Die Landesbank ist Mutter der MDL, die den umstrittenen Dienstwagen von Sachsen-LB-Chef Michael Weiss geleast hatte.

dpa st yysn hr
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