Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 17.05.2004
Ex-Gewerkschafter soll Schlüsselrolle in QMF-Fall spielen
Dresden. In die Fördermittelaffäre um die Dresdner Qualifizierungsgesellschaft QMF sind nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ offenbar mehr frühere Gewerkschaftsfunktionäre verwickelt als bisher bekannt. In die Firma sollen 21 Millionen Euro EU-Gelder geflossen sein. Unter Berufung auf das Dresdner Wirtschaftsministerium und die Staatsanwaltschaft berichtet das Magazin, der ehemalige Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Suhl, Erwin Peter-Winter, habe eine Schlüsselrolle gespielt. Über eine Zwischengesellschaft sei er an der Firma Concept 2001 beteiligt gewesen, die Gesellschafter von QMF war. Bis Februar 1999 sei Verdi-Projektsekretär Hans Ries auch QMF-Geschäftsführer gewesen.
Die Dresdner Staatsanwaltschaft ermittelt dem Bericht zufolge gegen 16 Beschuldigte unter dem Verdacht auf Untreue und Subventionsbetrug. Zu ihnen gehört laut Focus neben dem früheren Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Vehse auch der Hamburger Elektronik-Unternehmer Rüdiger Hornhardt. Der führe gemeinsam mit Ex- QMF-Geschäftsführer Helmut Stachel die Firma „Millennium Vierzehnte Aktiengesellschaft“ – laut Registereintrag mit dem Zweck der Verwaltung eigenen Vermögens. (ddp)