Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 23.12.2000
Von wegen Fair Play:
Nolles Wahlteam wollte Internetseite einfach "klauen"
Nolle vorwärts und zurück. Der Oberbürgermeister-Wahlkampf hat noch nicht einmal angefangen und schon sorgt SPD-Kandidat Karl Nolle für Ärger. Ausgerechnet der Initiative "OB für Dresden" wollte sein Team die Internet-Seite "klauen".
Am Freitag vergangener Woche hatte sich die Initiative gegründet. Das Ziel: Die Dresdner sollen einen eigenen OB-Kandidaten benennen (Morgenpost berichtete). Die Mitglieder, darunter der Schriftsteller Thomas Rosenlöcher, gaben auch eine Adresse im Internet an "www.ob-fuer-dresden.de".
Doch wer am Montag auf die Seite klickte, den strahlte unerwartet Nolles Gesicht an. Sein Wahlkampfteam hatte es mit dem "Kampf" etwas übertrieben und sich kurzfristig die Seite der Initiative gesichert. Getreu dem Motto: Wir wissen, was das Beste für Dresden ist.
Das sehen nicht alle so. Am Dienstag traf sich die Initiative mit Dresdner Bürgern - mit dabei war auch SPD-Vorsitzende Marlies Volkmer. Die empörten Anwesenden machten ihrem Ärger über solche Aktionen Luft. Kleinlaut blies Frau Volkmer zum Rückzug. Die Initiative hat jetzt die Seite zurück.
Zur Erinnerung: Die SPD hat ein Fair-Play-Abkommen unterzeichnet. Und in einem Punkt hat Nolle schon jetzt dagegen verstoßen: Werbematerialien politisch Andersdenkender sollen nicht verunstaltet werden.
(von Kai Schulz)