Karl Nolle, MdL
Börsen-Zeitung online, 03.11.2004
Sachsen LB steht vor Grundsatzentscheidung
Fusion mit Sparkassen oder Verkauf an LBBW
ge Berlin - Der Landesbank Sachsen droht mit dem schlechten "BBB+"-Rating von Standard & Poor's nach Wegfall der Gewährträgerhaftung ein drastisches Schrumpfen ihres Refinanzierungsrahmens. Geringere Geschäftsvolumina reduzieren freilich künftige Gewinne - was ein Hochstufen auf ein "Single-A"-Rating unwahrscheinlich werden lässt. Folglich werden erste Gespräche mit der BayernLB und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) über ein Zusammengehen geführt, wie im Süden zu hören ist.
Alternativ wird eine Fusion mit den beiden größten ostdeutschen Sparkassen in Dresden und Leipzig sondiert. Diese Lösung präferiert die Landesregierung, wie aus Dresden verlautet. Beide Sparkassen verfügen - wie im Osten üblich - über hohe Passivüberschüsse, aus denen die Refinanzierung der Sachsen LB für die nächsten Jahre abgedeckt werden könnte. Die Institute sind schon heute mit der Landesbank über die Sachsen-Finanzgruppe verkoppelt.
Der Landesbank/Sparkassen-Zwitter könnte erhebliche Synergieeffekte realisieren und den Weg zu einem akzeptablen Gruppenrating ebnen. Sollten sich auch die restlichen freistaatlichen Sparkassen dem Verbund anschließen, entstünde in Sachsen ein Finanzkonzern mit einer Bilanzsumme von reichlich 100 Mrd. Euro.
http://www.boersen-zeitung.com/online/redaktion/aktuell/bz213015.htm