Karl Nolle, MdL
freie presse online, 14.01.2001
Grüne mit vier Schwerpunkt-Themen
Eigener OB-Kandidat für Dresden
Dresden (ddp-lsc). Sachsens Grüne wollen ihre politische Arbeit in diesem Jahr auf vier Schwerpunktthemen konzentrieren. Dazu zählen nach Angaben von Landessprecher Karl-Heinz Gerstenberg die erneuerbaren Energien sowie die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus. Außerdem wolle sich die Partei für gesunde Nahrungsmittel und leistungsfähige Hochschulen stark machen. Gerstenberg sagte der Nachrichtenagentur ddp in Dresden, diese Aktionsfelder seien bei einer Klausur des Landesvorstands im Dezember vereinbart worden. In den erneuerbaren Energien sieht der Grünen-Chef neben der Umweltfreundlichkeit ein hohes Wirtschaftspotenzial für den Freistaat.
Mit Blick auf die Eindämmung des rechten Extremismus erhebt die Partei unter anderem die Forderung nach mehr demokratischer Bürgerbeteiligung. Umweltgerechte Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung stärkten den
Verbraucherschutz. Bei der Hochschulpolitik warf Gerstenberg der Staatsregierung vor, die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Einrichtungen zu vernachlässigen.
In die Kommunalwahlen im Mai und Juni gehen die Grünen mit einer Doppelstrategie. Ziel sei es, möglichst viele eigene Kandidaten aufzustellen. Wenn konservative Bürgermeister und Landräte aber nur durch Bündnisse abzulösen seien, wollten die Grünen diese unterstützen.
Mit Blick auf Dresden kündigte Gerstenberg einen eigenen Kandidaten an, falls die Opposition sich nicht auf einen gemeinsamen Gegenpart zu Amtsinhaber Herbert Wagner (CDU) einigen könne. Derzeit gebe es in Sachsen 64 kommunale Mandatsträger mit grünem Parteibuch.