Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 03.06.2005
Druckerei in Polen durchsucht
Dresden. Die Breslauer Dienststelle des polnischen Inlandsgeheimdienstes hat die Druckerei in Zielona Gora (Grünberg) durchsucht, die die Deutsche Stimme, das Parteiblatt der rechtsextremistischen NPD, gedruckt hat. Das berichtete die Zeitung „Gazeta Wyborcza“ gestern in ihrer Online-Ausgabe.
Die Aktion habe auf der Grundlage eines Durchsuchungsbeschlusses der Staatsanwaltschaft Jelenia Gora (Hirschberg) stattgefunden, zitiert das Blatt den Breslauer Geheimdienstsprecher Jaroslaw Spelmach. Offenbar untersuchen polnische Sicherheitsbehörden gegenwärtig die Zusammenarbeit des Deutsche Stimme Verlages mit polnischen Druckbetrieben.
Die Kooperation war bekannt geworden, nachdem die polnische Verkehrspolizei zwei Lastwagen kontrolliert hatte, die mit der Mai- Ausgabe des Blattes beladen auf dem Weg nach Deutschland waren. Der Verlag befindet sich in Riesa.
Die NPD, die gegen Lohndumping in Osteuropa polemisiert, war nach Bekanntwerden ihrer Aktivitäten in Polen in Bedrängnis geraten. NPD-Fraktionschef Holger Apfel hatte erklärt, in Deutschland sei keine Druckerei bereit gewesen, das Blatt zu drucken.
Von Gabriele Lesser, Thomas Schade