Karl Nolle, MdL

SZ-online, 09.07.2005

PDS Sachsen stimmt für Umbenennung

Kipping sächsische Spitzenkandidatin bei Bundestagswahl
 
Dresden - Als erster ostdeutscher Landesverband hat die PDS Sachsen am Samstag für ihre Umbenennung für ein linkes Wahlbündnis bei vorgezogenen Bundestagswahlen gestimmt. Künftig wird die Partei „Die Linkspartei. PDS Sachsen“ heißen. Die Landesliste führt nach dem Rückzug des Schauspielers Peter Sodann die stellvertretende Bundesvorsitzende Katja Kipping an. Am 17. Juli entscheidet die Bundes-PDS über die Umbenennung. Mit rund 15280 Mitgliedern ist die PDS Sachsen größter Landesverband.

Mit der Umbenennung sei der Weg frei für ein starkes Linksbündnis, sagte Landeschefin Cornelia Ernst. Dieser Schritt sei notwendig, damit bei vorgezogenen Bundestagswahlen ein breites Linksbündnis von PDS und linker Wahlalternative WASG antreten könne. Dabei gehe es nicht nur um Bundestagsmandate. „Das ist der Grundstock einer neuen linken Partei“, sagte Ernst.

„Die Öffnung der PDS für die WASG und die Öffnung der WASG für die PDS hat offensichtlich Deutschland erschüttert“, sagte der Stellvertretende Bundesvorsitzende Wolfgang Methling. „Und das ist gut so.“ Methling betonte: „Es ist ein wunderbares Gefühl, einer Wahl entgegenzufiebern ohne die Sorge, dass man nicht die 5-Prozent-Hürde schafft.“

„Wir wollen als drittstärkste Fraktion in den Deutschen Bundestag einziehen“, sagte die Spitzenkandidatin Kipping, die durch die Absage von Sodann auf den Spitzenplatz vorrückte. „Das ist wichtig“, sagte die Landtagsabgeordnete. Sie erreichte 213 Ja-Stimmen von 239 abgegebenen Stimmen.

Auf der offenen Liste mit 26 Plätzen stehen auf Platz 2 Axel Troost, Bundessprecher der WASG und auf Platz 3 die DGB-Vorsitzende Vogtland-Zwickau Sabine Zimmermann, die erst kürzlich aus der SPD ausgetreten ist. Neben PDS-Mitgliedern sind auf weiteren Plätzen Vertreter der WASG, Gewerkschafter, Parteilose und Mitglieder der DKP nominiert. Der Listenparteitag dauert bis Sonntag.

Bei der letzten Bundestagswahl kam die PDS in Sachsen auf 16,1 Prozent der Stimmen und erreichte nach CDU und SPD Platz 3. (dpa)