Karl Nolle, MdL
Pressemitteilung, Dresdner Bürgergesellschaft für Kulturförderung e.V., 29.10.2000
Aufführung Menachem Mendel Musical am 31.10.00 bedroht
NOLLE: Diese Dresdner Kulturpolitik ist eine internationale Schande
DRESDEN. Nach der abgesagten Jiddischen Rockoper FERDL ist nun die zweite Veranstaltung im Rahmen der 4. Jiddischen Musik- und Theaterwoche wegen ausgebliebener Förderung und Kürzungen durch die Stadt Dresden bedroht.
Trotz eines einstimmigen Stadtratsbeschusses vom 19.11.98 ?die Landeshauptstadt Dresden stellt sicher, dass in zeitlicher Nähe vom 9.November 2000 ein Festival jüdischer Kultur veranstaltet wird? hat die Stadt die Organisatoren der 4. Jiddischen Musik- und Theaterwochen im Regen stehen lassen. Das mit der Durchführung beauftragte Rocktheater Dresden e.V. hat nach Kürzungen und Streichungen ganze 7.000 DM !!! städtische Mittel für eine ganze !!! Musik und Theaterwoche erhalten.
Dazu Karl Nolle, Vorsitzender der Dresdner Bürgergesellschaft für Kulturförderung e.V. : ?Diese Kulturpolitik der Stadt ist blamabel und eine Schande für die Unterstützung der jiddischen Kultur in Deutschland. Trotz eines einstimmigen Stadtratsbeschlusses hat Dresden keineswegs die Finanzierung sichergestellt. Daß wir um die internationale Blamage einer Totalabsage herumkommen, liegt alleine an dem Idealismus der Aktivisten vom Rocktheater, die durch privates Geld und persönliches Engagement den Ruf Dresdens zu retten versuchen?
Da die Aufführung des Menachem Mendel Musikals - ?Der Trojmer? vom 31.10. in der Studiobühne des Kulturpalastes zu platzen drohte, weil kein Geld mehr für die Miete vorhanden war, hat nun die Dresdner Bürgergesellschaft für Kulturförderung e.V. spontan die Mietkosten übernommen.
Vorsitzender Karl Nolle, SPD-Landtagsabgeordneter und designierter Oberbürgermeisterkandidat zur OB-Wahl 2001, erklärte dazu: ? In diesen Tagen um den 9. November, wo zahllose Bürger vom notwendigen ?Aufstand der Anständigen? gegen die Bedrohung von Humanität und Freiheit sprechen, setzen die kleinmütigen und engstirnigen Stadtväter in Dresden wieder falsche Zeichen gegen die Brandanschläge auf Synagogen in Deutschland. Hoffentlich findet sich diese Schande nicht wieder, zum Schaden der Menschen dieser Stadt, in us-amerikanischen Reiseführen. Diese Politik ist keine Einladung an unser jüdischen Mitbürger und internationalen Gäste, deswegen haben wir spontan geholfen?
Informationen bei:
Karl Nolle, MdL, Dresdner Bürgergesellschaft für Kulturförderung e.V. T. 3187051
Detlev Hutschenreuter, Rocktheater Dresden e.V. T. 8043137