Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, 27.09.2005
Grandseigneur der Sachsen-SPD liegt im Koma
Dresden. Er gilt als Grandseigneur der sächsischen SPD, jetzt ringt er mit dem Tod: Vor rund zwei Wochen erlitt Karl-Heinz Kunckel einen Hirnschlag, seitdem liegt der 61-jährige Radebeuler im Koma. In den 90er Jahren leitete Kunckel federführend die Geschicke der Sozialdemokratie im Freistaat, war bis 1999 Fraktions- und auch Parteichef. In dieser Zeit erwarb sich der leidenschaftliche Berg-steiger Achtung über Parteigrenzen hinweg, nicht zuletzt bei der CDU unter Regierungschef Kurt Biedenkopf.
Karl-Heinz Kunckel gilt als konservativer Sozialdemokrat, war stets offen für eine große Koalition zwischen SPD und CDU. Aber erst sein SPD-Nachfolger Thomas Jurk setzt dieses Projekt seit rund einem Jahr in Sachsen um. Nachdem die SPD bei der Landtagswahl 1999 mit 10,7 Prozent ein Wahldebakel einfuhr, hatte Kunckel die Verantwortung übernommen und war als Fraktions- und Parteichef zurückgetreten.
Mitte vergangenen Jahres legte er dann auch sein Landtagsmandat nieder. Seitdem ist der Vater von drei Kindern Mitglied im Medienrat in der Landesmedienanstalt. Das Aufsichtsgremium kontrolliert den Privatrundfunk im Lande.
J.K.