Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, 05.12.2005
Weigel spricht künftig für Sachsens SPD
Leipzig. Lange hat die SPD über die Einsetzung eines Generalsekretärs diskutiert, am Wochenende machte sie Nägel mit Köpfen: SPD-Chef Thomas Jurk berief den 41-jährigen Zwickauer Bundestagsabgeordneten Andreas Weigel zum neuen Vorstandssprecher der sächsischen Sozialdemokraten.
Der Landesvorstand unterstützte auf seiner zweitägigen Klausur in Leipzig die Ernennung. Weigel solle dazu beitragen, dass die SPD stärker wahrgenommen wird, sagte Jurk.
Die Schaffung des Sprecherpostens gilt als Gegengewicht zu CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer, der die Position der CDU nach außen vertritt. Union wie SPD fürchten angesichts diverser Kompromisse in der Koalition, an Profil und damit an Wählersympathien zu verlieren.
Weigel war bisher in der Öffentlichkeit nicht groß aufgefallen. Als Bundestagsabgeordneter hatte der Wehrpolitiker vor allem mit der Forderung nach Abschaffung der Wehrpflicht gegenüber Verteidigungsminister Peter Struck für Aufsehen gesorgt. Weigel sei kein "Beißer", habe aber Durchsetzungskraft und stehe für soziale Gerechtigkeit, heißt es. Der frühere Johanniter-Geschäftsführer gehört zu den Netzwerkern in der SPD.
Auf Landesebene hatte er sich weitgehend aus den Querelen zwischen Ex-Parteichchefin Constanze Krehl und Jurk herausgehalten. Seine Einsetzung gilt als Schlappe für Partei-Vize und Ex-Minister Rolf Schwanitz, der sich kürzlich noch gegen die Einrichtung eines solchen Postens ausgesprochen hatte.
Ausgetauscht werden soll zudem im Januar der bisherige Landesgeschäftsführer Frank Herrschmann, der zum Kreis um Krehl und Schwanitz zählt. Parallel baut die SPD angesichts sinkender Einnahmen und Mitgliederzahlen in den Regionalbüros Mitarbeiterstellen ab.
S. H.