Karl Nolle, MdL
Dresdner Morgenpost, 06.12.2005
Untersuchungsausschuss: Zeuge belastet SLB-Partner
DRESDEN - Der Streit um den Wert der Landesbank-Tochter MDL war gestern auch Thema im Untersuchungsausschuss des Landtages. Laut MDL-Aufsichtrats-Chef Heinz-Günther Gondert war die Firma nichts wert.
„Das Unternehmen hatte zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd einen positiven Wert", sagte Gondert, seit Kurzem Aufsichtsrats-Chef der MDL, an der neben der Landesbank auch die Immobilienfirma IIL beteiligt ist. Deren Chef Ludwig Hausbacher behauptet, die SachsenLB habe die MDL bewusst heruntergewirtschaftet, fordert daher 140 Millionen Euro Schadensersatz für seinen Anteil.
Gondert behauptet das Gegenteil: Hausbacher selbst habe die MDL durch kaufmännisches Fehlverhalten in Schieflage gebracht und das bewusst verschleiert". Bereits Hausbachers IIL sei eine gescheiterte Firma gewesen, deren Risiken er einfach auf die MDL verschoben habe. „Das war kriminell", sagte Gondert. Mit den heutigen Streitigkeiten sammle Hausbacher nur Scheinargumente für die geforderten 140 Millionen. „Das ist der duchsichtige und dreiste Versuch, der SachsenLB mehr Geld abzuknöpfen."
Die Linksfraktion.PDS will nun wissen, warum die Bank trotz dieses „vernichtenden Zeugnisses" mit Hausbacher Geschäfte machte. Obmann Klaus Tischendorf: „Das muss Georg Milbradt, der damals als Finanzminister die Rechtsaufsicht über die Landesbank hatte, erklären." sml