Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 25.04.2006

„Warum Ulf Rittinghaus ruhig schlafen kann“ Es fehlten plötzlich ganze Aktenkisten

Leserbrief von Ulf Rittinghaus aus Berlin
 
Ich kann sicher ruhig schlafen – aber nicht, weil die öffentlichen Aufklärungsinstanzen in ihrer Arbeit „überlastet und überfordert“ sind. „Die Ermittlungen dauern lange“ so ließ sich die Autorin von den Ermittlungsbehörden informieren. Das liegt sicher nicht an mir. Es fehlten plötzlich ganze Aktenkisten von sichergestellten Geschäftsunterlagen, um nur einen der Zufälle zu nennen, die bei der Aufklärung angeblicher Wirtschaftskriminalität stattgefunden haben.

Wer sich am Ende der Praktiken von Wirtschaftskriminellen im Zusammenhang mit der Sachsenring-Insolvenz bedient hat, wird sich sicher rausstellen. „Ausstehende Ermittlungserfolge bei SAG“ empfinde ich persönlich als ein Schlag in das Gesicht jedes Mitarbeiters, der hier seinen Job verloren hat. Der „Neuanfang“ hat vier Jahre gedauert, 80 Prozent aller Jobs vernichtet und fast dreistellige Millionen verschlungen. Ein Glanzstück ausgeblendeter wirtschaftspolitischer Weitsicht, und obendrein nicht einmal ein Einzelfall.

Anmerkung der Redaktion: Im Artikel über Wirtschaftsprozesse war der Fall SAG ein Beispiel für langwierige Verfahren – ein Prozess ist nicht eröffnet, ein Urteil liegt nicht vor.