Karl Nolle, MdL

Dresdner Morgenpost, 08.05.2006

Was geschah in der Kubanischen Nacht ?

 
DRESDEN - Doppelt hält wohl besser: Vor dem Landesbank Untersuchungsausschuss im Landtag müssen heute erneut Anwalt und Sprecher der Leasing-Firma IIL Auskunft über die so genannte Kubanische Nacht" auf dem Presseball Im Vorjahr geben.

Bereits bei der ersten Befragung im August 2005 waren erhebliche Widersprüche in den Aussagen der Beteiligten aufgetaucht. IIL-Sprecher Andreas Waldow behauptete, Finanzminister Horst Metz (CDU) habe ihm auf dem Ländespresseball im April 2005 rund 35 Millionen Euro für die IIL,-Geschäftsanteile an der Landesbank Tochter Mitteldeutsche Leasing AG (MDL) geboten. Metz dementierte. Einig waren sich beide nur über die Umstände des Treffens: im Separee, bei Cuba Libre und Zigarren.

Waldows Version stützte IIL Anwalt Klaus Fischer. Metz' Version beglaubigte der Dresdner Notar Georg Schildge - allerdings so widersprüchlich, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt. Zur Wahrheitsfindung will die Opposition bald Waldows Schwiegervater Kurt Biedenkopf (CDU) vor den Ausschuss laden. Der hatte im Mai 2005 per Brief Georg Milbradt (CDU) eine Mitschuld an der Landesbank-Misere gegeben.

Ein Nachspiel soll heute die Weigerung der SachsenLB-Chefs haben, Protokolle und Gutachten an den Untersuchungsausschuss herauszugeben. Laut SPD Obmann Karl Nolle sollen die Papiere nun beschlagnahmt werden. sml