Karl Nolle, MdL

Sächsische Zeitung, 30.06.2006

Ministerposten: Jurk entscheidet allein

 
Dresden. Über die Nachfolge von Wissenschaftsministerin Barbara Ludwig (SPD) wird heute höchstwahrscheinlich die Entscheidung fallen. SPD-Landeschef Thomas Jurk holte sich nach SZ-Informationen gestern Abend im Präsidium die Zusicherung, die Personalentscheidung frei und eigenständig fällen zu dürfen. Seine Favoritin nannte er jedoch nicht.

Es wird erwartet, dass die Entscheidung letztlich zwischen der früheren Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Eva-Maria Stange, und der Landrätin Petra Köpping (Leipziger Land) fällt.

Unterdessen wächst der Druck von besorgten Parteimitgliedern. Sie befürchten, dass sich die schwierige Suche noch länger hinziehen könnte und die Kandidaten unnötig in der Öffentlichkeit beschädigt werden. Neben Eva-Maria Stange und Petra Köpping ist im engeren Kandidatenkreis auch die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Simone Raatz. Überraschend forderte gestern der frühere Leipziger SPD-Chef und Bundestagsabgeordnete Gunter Weißgerber seine Partei auf, für die Nachfolge von Barbara Ludwig, die im August als neue Oberbürgermeisterin nach Chemnitz wechselt, nach einer Kandidatin zu suchen, die „deutschlandweit bekannt“ sei. „Wir brauchen Kompetenzgewinn und müssen raus aus der Provinzecke“, sagte Weißgerber der SZ. (SZ/ph/abi)