Karl Nolle, MdL
Agenturen dpa, 13:24 Uhr, 25.08.2006
Jurk kritisiert im Streit um Welterbe und Brücke staatliche Behörde
Dresden (dpa/sn) - Im Dresdner Brückenstreit hat erstmals ein Regierungsmitglied deutliche Kritik am Verhalten einer staatlichen Behörde geäußert. «Ich halte das Vorgehen des Regierungspräsidiums für rechtlich nicht geboten. In einer so schwierigen Situation darf man nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern sollte alle Ermessensspielräume ausnutzen», sagte Vize-Regierungschef und Verkehrsminister Thomas Jurk (SPD) am Freitag in Dresden. Das Präsidium hatte trotz Widerspruchs der Stadt am Freitag die sofortige Vergabe von Bauleistungen für die umstrittene Waldschlösschenbrücke angeordnet. Mit dem Bau droht dem Dresdner Elbtal die Streichung aus der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
«Wenn Dresden den Weltkultur-Erbe-Status verliert, ist das ein Imageschaden für die Stadt, aber auch für Sachsen und für Deutschland. Ich werbe seit langen dafür, eine Lösung zu suchen, die der Verkehrsinfrastruktur einer modernen Wirtschafts- und Wissenschaftsmetropole genauso gerecht wird wie dem Weltkulturerbe», sagte Jurk. Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) habe am Donnerstag zu Recht darauf hingewiesen, dass die Situation sich zum vorigen Bürgerentscheid geändert hat. «Wenn die Stadt also auf uns zukommt, werden wir uns nicht verschließen und bei der Suche nach einem Kompromiss behilflich sein.»
dpa su yysn gj
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