Karl Nolle, MdL
Agenturen, dpa/sn, 19:51 Uhr, 24.09.2006
Hoyerswerda nicht mehr Linkspartei-regiert - CDU-Politiker gewinnt
Hoyerswerda (dpa/sn) - Die ostsächsische Stadt Hoyerswerda ist künftig nicht mehr Linkspartei-regiert. Bei der Oberbürgermeister- Wahl am Sonntag stimmten 53,7 Prozent der Wahlberechtigten für den gemeinsamen Kandidaten von CDU, SPD, FDP und Freien Wählern, Stefan Skora. «Ich bin sehr glücklich nach dem langen Wahlkampf», sagte er nach seinem Wahlsieg der dpa. Glückwünsche kamen auch von Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU). Skoras parteiloser Kontrahent Sandro Fiebig kam nach dem vorläufigen Endergebnis auf 46,3 Prozent. Damit endet die Ära von Horst-Dieter Brähmig (Linkspartei), der 1994 der bundesweit erste PDS-Oberbürgermeister war. Der 67-Jährige gibt sein Amt im Oktober aus Altersgründen auf.
Für CDU-Finanzbürgermeister Skora hatte im zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit gereicht. Er wird das Amt nach eigenen Angaben am 1. November antreten. Skora kündigte entsprechend dem Programm der von ihm vertretenen Wahlplattform eine Kursänderung in der Wirtschaft an. «Wir wollen unsere Kontakte zu Landes- und Bundespolitikern nutzen», sagte er. «Hoyerswerda, das Tor zum Lausitzer Seenland, wird sich weiter entwickeln. Dabei hilft, wenn sich die im Stadtrat vertretenen Parteien einig sind», sagte Milbradt. Trotz inhaltlicher Unterschiede, in der Kommunalpolitik sei das Ziehen an einem Strang besonders wichtig. «Ich wünsche der Stadt, dass die heute oft geübte positve Zusammenarbei in den kommenden Jahren anhält.»
Skora hatte schon am 10. September mit 46,4 Prozent der Stimmen klar vorn gelegen. Der Parteilose Fiebig kam damals 20,7 Prozent und war von den vormals sechs Bewerbern Skoras einziger Mitbewerber. «Als politischer Neuling bin ich zufrieden», sagte er der dpa. Ralf Haenel von der Linkspartei hatte im ersten Wahlgang nur 12,5 Prozent der Stimmen erhalten und auf eine neuerliche Kandidatur verzichtet.
Die Freude wurde dadurch getrübt, dass diesmal nur ein Drittel der rund 36 100 Bürger zu den Urnen gegangen waren. Mit 33,4 Prozent lag die Wahlbeteiligung am Ende noch unter den 41,4 Prozent vom ersten Wahlgang vor zwei Wochen. «Es ist ein ganz klares Votum der Bürger, dass sie mit einer gewissen Entwicklung nicht einverstanden sind und sich nicht mehr am gesellschaftlichen Leben beteiligen wollen», bedauerte Skora. Hier seien alle demokratischen Kräfte im Stadtrat gefordert. Er will selbst auf die Bürger zugehen, sich ihre Sorgen anhören und Probleme zu lösen suchen. «Die Bürger sollen merken, dass sie ernst genommen werden.»
(Internet: www.hoyerswerda.de)
dpa sb/bo yysn my
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