Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 25.11.2006
Umfrage: CDU verliert, aber Koalition noch vorn
Aufholjagd. Die FDP will 2009 die SPD ablösen und Regierungspartner der Christdemokraten werden.
Wenn am Sonntag im Freistaat Sachsen gewählt würde, hätte die Regierungskoalition aus CDU und SPD weiter eine knappe Mehrheit.
In einer repräsentativen Umfrage des dimap-Institutes kommen die Christdemokraten aktuell zwar nur noch auf 37 Prozent gegenüber der Landtagswahl 2004 (41 Prozent). Gleichzeitig legt jedoch der Koalitionspartner SPD von knapp zehn auf 14 Punkte zu.
Noch deutlicher steigern konnte sich in der Wählergunst nur die FDP, die von knapp sechs auf jetzt neun Prozentpunkte zulegt. Das reicht zwar immer noch nicht zu einem Regierungsbündnis mit den Christdemokraten, dafür gab es jedoch für die Liberalen ein „Trostpflaster“. Die Umfrage ergab, dass 52 Prozent der Wähler ein mögliches CDU-FDP-Bündnis als „sehr gut“ bzw. „gut“ für Sachsen einschätzen. Für die aktuelle Variante einer CDU-SPD-Koalition sehen dies nur 42 Prozent.
Zulegen konnten bei der Sonntagsfrage auch die Grünen von fünf auf sieben Prozent, während die PDS und NPD jeweils zwei Punkte verloren und jetzt auf 22 bzw. sieben Prozent kommen. Befragt wurden per Telefon 2 700 Sachsen.
FDP-Chef Holger Zastrow, dessen Fraktion die Umfrage in Auftrag gegeben hat, zeigte sich über die Ergebnisse erfreut. Offensichtlich habe sich die FDP in Sachsen als Volkspartei etabliert. Der Trend spreche auch dafür, dass die Liberalen ihr erklärtes Ziel – eine Regierungsbeteiligung nach der nächsten Landtagswahl im Jahr 2009 – erreichen könnte. Voraussetzung sei jedoch, dass die CDU nicht weiter an Stimmen verliere. Die Verluste der Christdemokraten nannte Zastrow daher auch „dramatisch“.
Von Gunnar Saft