Karl Nolle, MdL
Pressemitteilung, 17.05.2000
Arbeitgeberverband Druck und Gewerkschaft IG-Medien:
Gemeinsame Kampagne gegen Lohn- und Preisdumping
LEIPZIG. Die Tarifverhandlungskomissionen von Druckarbeitgeber und IG-Medien, unter der Leitung ihrer Vorsitzenden, Karl Nolle, Dresden und Dr. Detlef Hensche, Stuttgart, haben am Montag, am Rande der Tarifverhandlungen in Leipzig ihre Absicht bekräftigt, eine gemeinsame Kampagne gegen Lohndumping, Preisdumping und Tarifflucht auf den Weg zu bringen.
Der Dresdner Druckereiunternehmer, KARL NOLLE, gerade auf der 10 Jahrestagung des Verbandes am 13.5.00 in Schöneck/Voigtland mit 86 % der Stimmen für weitere zwei Jahre wiedergewählter Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Druckindustrie für Sachsen Thüringen und Sachsen-Anhalt, erklärte dazu:
"Tarifverträge sollen fairen Wettbewerb erst ermöglichen, damit die Unternehmen mit ihren Leistungen und ihrem Können konkurrieren und nicht mit Lohndumping sich gegenseitig unterbieten. Fairer Wettbewerb findet dort nicht statt, wo z.B. nur 20 % der Unternehmen bereit sind, sich an Tarifen zu orientieren."
Wirtschaftsförderung mit der Giesskanne und die z.B. in Sachsen von der Politik gewünschte geringe Akzeptanz von Tarifbindungen haben, so NOLLE, dazu geführt, dass selbst seriöse Unternehmen in die ruinöse Abwärtsspirale von Lohn- und Preisdumping geraten und ums Überleben kämpfen müssen."
"Besonders anfällig sind", nach Aussage von NOLLE, "die kleinen und mittleren Unternehmen, die keine Mutter in den alten Ländern haben und so auf sich selbst gestellt sind, wenn sie Eigenkapital erwirtschaften wollen".
Der Verband der Druckindustrie und die Gewerkschaft IG-Medien wollen daher mit einer Kampagne gemeinsam auf die öffentlichen Auftraggeber und die Politik einwirken, dass nur solche Unternehmen Aufträge aus Steuergeldern erhalten, die bereit sind, sich an soziale Mindeststandards in ihren Unternehmen zu halten. Der Staat dürfe Tarifflucht nicht auch noch fördern und damit fairen Wettbewerb unmöglich machen.
NOLLE erklärt dazu: "Zur Verbesserung der Nachfrage am Markt sind auskömmliche Familieneinkommen der Mitarbeiter auch für die Unternehmen lebenswichtig." "Wer kein Geld verdient kann auch kein Geld ausgeben, sagt NOLLE, "und langfristig können die Unternehmen nur mit zufriedenen Mitarbeitern hohe Wertschöpfung realisieren".