Karl Nolle, MdL
Druck & Medien, August 2006, 20.01.2007
Korrektur, Geheimplan und viel Wind um nichts
Kolumne: Lockes Landtag
Huuuüihh! Gestern wehte uns der Sturm doch glatt eine Einladung der CDU-Fraktion zu einer Pressekonferenz ins Haus. Termin: Montag 11:30 Uhr. Zu dieser Zeit aber sagt im Landtag wenige Stockwerke höher König Kurt im Untersuchungsausschuss aus. Was also will uns die Unionsfraktion ausgerechnet zur gleichen Zeit verkünden? Das Ende der Koalition? Bikos Rückkehr? Ein Sturmverbot für Sachsen? Nun, eine reichliche Stunde _ später flatterte noch eine CDU-Meldung, diesmal mit dem Titel „Korrektur" herein. Was denn? Die CDU korrigiert sich? Zum ersten Mal in 16 Jahren?! Das wäre in der Tat mal eine Pressekonferenz wert gewesen! Die Fehleranalyse gibt's nun exklusiv am Dienstag, 11:30 Uhr!
Live korrigiert wurde auch ein paar Türen weiter - und zwar bei der SPD Fraktion. Dort ging die Aktion „Mini-Stoiber" schief. Fraktions-Chef Cornelius Weiss (reife 73) dachte nicht daran, einfach aufzugeben. Im Gegenteil: Er hängt noch ein Jahr dran.
Das aber kann nur heißen: Weiss kennt bereits Geheim-Pläne von Vizekanzler Münte. Rente mit 75! Die ist dann schon mal sicher. Vielleicht fehlt potenziellen Nachfolgern auch nur eine außereheliche Affäre, um sich endgültig zu empfehlen. Soll das Weiss nun etwa auch noch übernehmen?!
Doch halt! Um diese Aufgabe kümmert sich offenbar schon Sachsens SPD-Chef Thomas Jurk auf seiner Indien-Tournee persönlich. Oder wie sollen wir sonst dessen eben frisch von dort gekabelte Pressemitteilung ,Jurk besucht größte indische Hupenfabrik" verstehen?! - So. Nachdem Sie sich von diesem Riesenbrüller erholt haben, kommt hier noch ein Beitrag der eigentlich für Spaß zuständigen Fraktion im Landtag. Richtig, von der FDP!
Deren Abgeordneter Tino Günther (bekannt aus „Du und Dein Schwibbogen") bremste jüngst die Grünen aus. Während die mit ihrem Ökomobil am Dresdner Straßenrand dahinzuckelten, schoss Günther in seinem Nobelhobel einfach mit Karacho vorbei. Proteste sind allerdings unangebracht Denn Tempo Günther kachelte ökologisch - er fuhr einfach mit dem Wind. Huuuiihhh!