Karl Nolle, MdL
Agenturen, ddp-lsc, 18:49 Uhr, 20.02.2007
Stange will Kita-Angebote an Hochschulen ausbauen
Dresden (ddp-lsc). Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat sich für einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze an Sachsens Hochschulen ausgesprochen. Dort seien mehr Betreuungsmöglichkeiten mit flexiblen Öffnungszeiten erforderlich, sagte Stange am Dienstag. Junge Mütter und Väter, die sich während des Studiums oder während der Promotion für Kinder entschieden, seien auf flexible Möglichkeiten der Kinderbetreuung angewiesen. Sie sollten sich nicht wegen Kindern gegen ein Studium oder eine wissenschaftliche Laufbahn entscheiden müssen. Zudem seien Kinderbetreuungsmöglichkeiten an den hiesigen Hochschulen ein Standortvorteil im Wettbewerb um Studenten.
Laut Wissenschaftsministerium verfügten Sachsens Studentenwerke derzeit über rund 300 Krippen- und Kindergartenplätze mit flexiblen Öffnungszeiten. Darüber hinaus gebe es Kooperationen von Hochschulen und Studentenwerken mit Betreuungseinrichtungen, die ihre Plätze bevorzugt an Studenten und Wissenschaftler vergeben. In Sachsen haben knapp 5000 Studenten Kinder. Die Zahl der studierenden Eltern sei im Freistaat jedoch seit 1991 stetig zurückgegangen.
Unterdessen kritisierte Kultusminister Steffen Flath (CDU), dass Eltern, die ihr Kind in eine Krippe geben, monatlich von öffentlicher Seite mit 600 Euro unterstützt würden, während diejenigen, die ihre Kinder zu Hause erziehen, dafür «nichts» bekämen.
Das Sozialministerium verwies in diesem Zusammenhang auf das Bundeselterngeld beziehungsweise Bundeserziehungsgeld. Zusätzlich biete Sachsen für ein Dreivierteiljahr ein einkommensabhängiges monatliches Landeserziehungsgeld in Höhe von maximal 205 Euro. Es geht an jene Eltern, die für ihr Kind keinen staatlich geförderten Betreuungsplatz beanspruchen. Der Freistaat unterstützt laut Sozialministerium jeden Krippenplatz mit 1800 Euro pro Jahr. Weitere Zuschüsse kämen unter anderem von den Kommunen.
ddp/ape/muc
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