Karl Nolle, MdL
Spiegel-online Vorabmeldung, 02.06.2007
Rotlichtverbindungen ins Leipziger Rathaus
Im Leipziger Rathaus sollen nach Erkenntnissen des sächsischen Landesamtes für Verfassungsschutz tschechische Prostituierte regelmäßig ihrer Arbeit nachgegangen sein. Eine Quelle des Dienstes erklärt, dass bis zu neun Prostituierte über spezielle Zuhälter angeheuert und diskret ins Gebäude gebracht wurden. Belastet werden zwei bundesweit bekannte Politiker, denen unterstellt wird, sie hätten sich mehrfach in Leipziger Diensträumen mit den Damen getroffen. Die Aussagen sind Teil des Skandals um Korruption und Rotlichtverbindungen von sächsischen Amtsträgern, den Beobachtungen des Geheimdienstes ausgelöst haben. Drei unabhängigen Quellen sollen zudem mehrere Staatsanwälte, Richter und hochrangige Polizeibeamte belastet haben. Weiterhin gibt es Hinweise, dass Teile der Leipziger Stadtverwaltung der Halbwelt bei ihren Geschäften weit entgegen gekommen sein könnten. Am Dienstag tritt der sächsische Landtag wegen der Affäre zu einer Sondersitzung zusammen.