Karl Nolle, MdL
Wirtschaftswoche online, 23.06.2007
Landesbanken planen Gründung einer Holding
Im Lager der Landesbanken gibt es einem Magazinbericht zufolge Pläne zur Gründung einer Holding. Aus dieser könnte sich die größte Bank Deutschlands entwickeln.HB FRANKFURT. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Samstag vorab berichtete, sollen zunächst die WestLB, die Landesbank Berlin (LBB) und die BayernLB eine Dachgesellschaft ins Leben rufen. Darunter sollten die Institute ihr internationales Geschäft, ihr Kapitalmarktgeschäft sowie den Zahlungsverkehr und das Auflegen von Fonds oder anderer Bankprodukte bündeln. Unterhalb diese Struktur würden die Landesbanken vor Ort unangetastet bleiben. Damit könnten die Länder und Sparkassenverbände als Eigner der Landesbanken ihre Besitzstände wahren, berichtete das Magazin.
Jedes Institut solle genau so viele Anteile an der Holding erhalten, wie es Bankgeschäfte einbringe, hieß es unter Berufung auf einen an den Verhandlungen beteiligten Manager. Die Holding wäre auch für andere Landesbanken offen. Sollten sich weitere Institute anschließen, könnte schon bald die nach Bilanzsumme größte Bank Deutschlands entstehen. Führende Vertreter des öffentlichen Bankenlagers rechneten noch für dieses Jahr mit einem grundsätzlichen Beschluss, hieß es in dem Bericht.
Die WestLB hatte jüngst angekündigt, bei Fusionen und Übernahmen unter den Landesbanken das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Finanzkreisen zufolge erteilte das Institut damit einer Übernahme durch die größte deutsche Landesbank LBBW eine Absage. Die LBB, für die auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) geboten hatte, war zuletzt nach langem Bieterverfahren für gut 5,3 Mrd. Euro an den Sparkassenverband DSGV gegangen.