Karl Nolle, MdL
Dresden, Restaurant DRACHEN Buchpräsentation , JUNIUS Verlag, 14.11.2000
OOGNBLIGG - Das Buch der Dresdner, Rede zur Buchpräsentation
Sehen und gesehen werden 250 Dresdner Menschenbilder
Meine Damen und Herren,
„Niemand ist das, was er von sich selber hält. Er ist immer nur das, was andere von ihm halten.“
Insofern spiegeln die über 250 Köpfe von Altdresdnern und Neudresdnern, dieses Fotobandes, in erster Linie eine bunte Palette von Stolz und Selbsteinschätzung, von wichtig sein und sich für wichtig halten, wieder.
Meine Damen und Herren,
mein Name ist Karl Nolle, ich bin Drucker und Verleger und versuche diese Erfahrungen als Unternehmer auch im Sächsischen Landtag einzubringen, ein Gremium, das wie andere auch, noch nicht ein , doch so notwendiges, Spiegelbild der breiten Lebenserfahrungen der Menschen hier ist, noch nicht.
Ich begrüße Sie ganz herzlich, auch von meiner Frau Christl Nolle, im Namen der Mitarbeiter meines Verlages für Philosophie, Architektur und Fotokunst - von Menschen, Gedanken und Gebäuden - des JUNIUS Verlages, der 1979 in Hamburg gegründet wurde und an der Elbe Dresden und Hamburg zuhause ist.
JUNIUS-Briefe hießen die unter einem Pseudonym geschriebenen Polemiken, Kritiken und der Spott eines aufmüpfigen Adligen über das englische Königshaus im 19. Jahrhundert und auch Rosa Luxemburg hat unter dem Namen Junius zur Zeit des ersten Weltkrieges geschrieben.
Ungehorsames Nachdenken auf der einen Seite und „Freiheit ist immer nur die Freiheit des anderen“ auf der anderen Seite. Ein Kernsatz für Humanisten und ich glaube eine gute Gesellschaft für nachdenkliche Demokraten.
Der JUNIUS-Verlag, mit mehr als 136 Einführungen in wichtige Philosophen, in Ethik, Religion, in Denker und Literaten. Köpfe die verstanden werden wollen. Es ist das breiteste Angebot geistes- und sozialwissenschaftlicher Überblickliteratur im deutschsprachigen Raum.
Ludwig Wittgenstein hat einmal gesagt: „Eine Schwierigkeit mit der Philosophie ist, daß wir keine Übersicht haben“
Eine Übersicht wollen wir geben, auch mit diesem schönem Fotoband OOGNBLIGG,
dem Buch der Dresdner.
Ich gebe zu, ein zufälliger und doch nicht ganz zufälliger Überblick über Dresdner Köpfe, über Denker und Lenker, über heftige und mächtige, über harte und zarte.
Es hat sehr viel Spaß gemacht mit Ihren Köpfen, mit Fotos von Leuten, die wichtig sind oder wichtig sein wollen und mit ihren kleinen Geschichten.
Vollständigkeit war dabei nicht unsere Ziel, schon aus pragmatischen Gründen.
Viel Spaß beim Voyeurismus der Bilder. Begleitet werden wir heute durch Musik der Dresdner Sinfoniker, heute vertreten durch einen der begnadetsten Jazzpianisten, Andreas Gundlach, den wir herzlich begrüßen.
Jetzt sprechen, die Schauspielerin Anke Teickner und der Fotograf Lutz Papstein, die wesentlich diese Buch ins Leben gerufen haben. Danach sind Sie herzlich zu einem Drachen-Buffet eingeladen. Ich wünsche interessante Gespräche und eine gute Zeit mit den Bildern von OOGNBLIGG.