Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 29.11.2007
Sachsen-LB bekommt Filialen
Die Landesbank soll die ostdeutschen Standorte der BW-Bank AG übernehmen.
Dresden. Die angeschlagene Landesbank Sachsen AG (Sachsen-LB) geht direkt an den Markt. Das bislang filiallose Geldhaus soll die Standorte der Baden-Württembergischen Bank AG (BW-Bank) in Dresden, Leipzig und Halle übernehmen. Sachsen-LB-Sprecher Frank Steinmeyer bestätigte gestern diese Pläne.
„Es ist noch unklar, unter welchem Namen die Bank in diesen Städten auftritt. Die Marke ,BW-Bank‘ aber wird dort verschwinden“, sagte Steinmeyer. Sein Kollege Manfred Rube von der BW-Bank in Stuttgart sagte dazu lediglich, das Vorhaben sei eine „Konzernangelegenheit“. Sowohl die Sachsen-LB wie auch die BW-Bank gehören zum Konzern der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Die Sachsen-LB mit Sitz in Leipzig hatte nach der Übernahme durch die LBBW mitgeteilt, sie wolle stärker als bislang den Mittelstand betreuen. Ebenso soll das Geschäft mit vermögenden Privatkunden forciert werden. In beiden Segmenten ist die BW-Bank erfolgreich. Was mit den etwa 50 Beschäftigten der BW-Bank in Dresden, Leipzig und Halle geschehen wird, ist Steinmeyer zufolge derzeit noch nicht geklärt.
Keine Aktiengesellschaft mehr
Der Sprecher bestätigte weiterhin, die Sachsen-LB wolle mit eigenen Filialen, Niederlassungen oder Repräsentanzen das Osteuropa-Geschäft ausbauen. „Favorit für die ersten Standorte sind Polen und Tschechien“, sagte er. Der neue Eigentümer LBBW will die Sachsen-LB im Konzern als Kompetenzzentrum für Osteuropa sowie für die Branche der Erneuerbaren Energien etablieren.
Steinmeyer zufolge dauert die Integration der Sachsen-LB in den LBBW-Konzern voraussichtlich bis April oder Mai 2008. Danach solle die sächsische Landesbank auch wieder in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt werden. Auf Beschluss des Landtags in Dresden war die Sachsen-LB erst Ende Oktober in eine Aktiengesellschaft (AG) umfirmiert worden.
Von Ulrich Wolf