Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, Seite 1, 12.03.2008
SachsenLB-Krise: Regierung lehnt Verantwortung ab
Dresden (S.H./J.K.). Sachsens Staatsregierung sieht bei sich keinerlei politische Verantwortung für die Krise der Landesbank. Das sagte Finanzminister Stanislaw Tillich (CDU) gestern bei Vorlage eines Berichts der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young. Allerdings müssen frühere Vorstände der SachsenLB mit juristischen Folgen rechnen. Laut Tillich geht der Prüfbericht an die Staatsanwaltschaft. Zudem würden Schadenersatzforderungen geprüft. Nach Ansicht der Staatskanzlei wurden die Aufsichtsgremien unzureichend informiert. „Der Bericht lässt keinen Zweifel daran, dass es in der SachsenLB und ihren Tochterfirmen zu folgenschweren Fehleinschätzungen gekommen ist“, hieß es in einer Erklärung. Gründe seien unprofessionelles Risikomanagement, mangelnde Transparenz sowie Informationsverluste bei Führungswechseln. Die SachsenLB stand 2007 nach Fehlspekulationen ihrer Dubliner Tochter vor dem Aus und konnte nur durch einen Verkauf an die Landesbank Baden-Württemberg gerettet werden. Sachsen bürgt bei Ausfällen mit bis zu 2,75 Milliarden Euro.