Karl Nolle, MdL
Agenturen ddp-lsc, 15:50 Uhr, 10.04.2008
Milbradt bemüht sich in Koalitionskrise um Schadensbegrenzung
Dresden (ddp-lsc). Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) will von einer Fristsetzung an den Koalitionspartner SPD offenbar nichts mehr wissen. «Es gibt kein Ultimatum», sagte Milbradt am Donnerstag den «Dresdner Neuesten Nachrichten» laut Vorabbericht (Freitagausgabe). Es sei nur gesagt worden, dass es Gespräche geben müsse. Er gehe davon aus, dass sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung für das Land bewusst seien, fügte Milbradt hinzu. Auf einer Tagung des Sächsischen Landkreistags hatte Milbradt zuvor gesagt: «In jeder Ehe kracht es einmal. Das bietet doch Möglichkeiten und Chancen.»
Am Mittwoch hatte CDU-Fraktionschef Fritz Hähle von der SPD gefordert, sich bis Dienstag zu entscheiden, ob sie regieren oder opponieren wolle. Hintergrund war die Kritik aus Reihen der SPD an privaten Geschäften Milbradts und seiner Frau mit der landeseigenen Sachsen LB. Milbradt warnte zudem auf der Landrätekonferenz davor, Darlehen für Mitglieder von Aufsichtsgremien «als Insidergeschäft zu diskreditieren und zu kriminalisieren».
ddp/ror/muc
101550 Apr 08