Karl Nolle, MdL
Sächsische Zeitung, 20.05.2008
Landesbank: Chance für Klage gering
Es gibt kaum Aussichten auf Schadenersatz durch Ex-Vorstände.
Dresden. Im Fall der notverkauften Sachsen Landesbank (SLB) wird es höchstwahrscheinlich keinerlei Schadenwiedergutmachung geben.
Nach SZ-Recherchen gibt es voraussichtlich keine Klage gegen Ex-Vorstände oder sonstige Gremienmitglieder. Denn das Problem dabei ist: Der Schaden, der durch die riskanten US-Milliarden-Geschäfte entstanden ist, lässt sich auf absehbare Zeit nicht genau beziffern und damit auch nicht einzelnen Verantwortlichen zuordnen.
Der neue Eigentümer der SLB, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), bestätigte gestern nur, dass Schadenersatzansprüche geprüft werden. Eine entsprechende Anzeige an die Versicherung für Managementschäden sei erfolgt. Damit bleibe juristisch die Tür für spätere Ansprüche offen. Parallel dazu lässt auch der Freistaat Sachsen durch eine der weltweit größten Anwaltskanzleien, Latham & Watkins, Ansprüche gegen Ex-Vorstände und sonstige Gremienmitglieder prüfen. Dem sächsischen Kabinett liegt dazu heute ein Zwischenbericht vor. (SZ/abi)