Karl Nolle, MdL

Agenturen dpa, 17:41 Uhr, 10.07.2008

Dresdner Elbtal bleibt unter verschärfter Kontrolle der UNESCO

 
New York/Québec (dpa) - Das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal bleibt wegen der umstrittenen Waldschlößchen-Brücke weiter unter verschärfter Kontrolle der UNESCO. Die UN-Organisation entschied zum Abschluss ihrer Tagung im kanadischen Québec, die Kulturlandschaft in Sachsen zusammen mit sechs anderen als gefährdet geltenden Welterbe-Stätten in einem besonderen Monitoring-Prozess zu belassen. Neu in dieses Verfahren aufgenommen wurden Denkmäler in Frankreich, Mali, Peru und Usbekistan, teilte die UNESCO am Donnerstag mit. Die Tagung sollte am Abend (Ortszeit) nach neuntägigen Beratungen mit der formalen Absegnung der Beschlüsse zu Ende gehen.

Das verschärfte Kontrollverfahren war erst im vergangenen Jahr eingeführt worden. Es sieht vor, dass besonders gefährdete Welterbe-Stätten regelmäßig von Experten besucht und überprüft werden. Dem Elbtal soll das begehrte UNESCO-Siegel im kommenden Jahr entzogen werden, wenn Dresden den umstrittenen Brückenbau nicht stoppt.

Zu den Stätten, die neu ins Kontrollverfahren kommen, gehört das historische Zentrum von Bordeaux («Hafen des Mondes»), das erst seit einem Jahr auf der Welterbe-Liste steht. Auch hier fürchtet die UNESCO, geplante Brückenbauten könnten den Charakter des Kulturerbes gefährden. Ebenfalls unter besondere Beobachtung kommen die Inka-Bergfestung Machu Picchu in Peru, die Moscheen und Friedhöfe von Timbuktu in der westafrikanischen Republik Mali sowie die Stadt Samarkand als «Schnittpunkt der Weltkulturen» in Usbekistan. Bereits seit einem Jahr in dem Verfahren sind neben dem Elbtal fünf Naturparks im Kongo sowie die Altstadt von Jerusalem.

Die UNESCO, die Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UN), berät alljährlich über den Zustand der inzwischen 878 Welterbe-Stätten und mögliche Neuaufnahmen. Die 33. Tagung findet im Juni 2009 in Sevilla statt. Zur nächsten Vorsitzenden wurde die spanische UNESCO-Botschafterin Maria Jesus San Segundo gewählt.

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