Karl Nolle, MdL

Stuttgarter Zeitung vom 03.07.2008, 30.07.2008

Rheinland-Pfalz und Sachsen : Töchter kosten LBBW mehr Geld

 
STUTTGART (mih/sö). Die Integration der beiden bisherigen Tochtergesellschaften in Rheinland-Pfalz und Sachsen wird für die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) womöglich teurer als bisher erwartet. Wie zu hören ist, rechnet die Bank mittlerweile damit, dass die Neuausrichtung in Mainz und Leipzig zusammen 160 Millionen Euro verteilt auf ein bis zwei Jahre kosten wird. Vorstandschef Siegfried Jaschinski ging bei der Bilanzpressekonferenz Ende April noch von Kosten zwischen 120 und 150 Millionen Euro für die Restrukturierung der Töchter Landesbank Rheinland-Pfalz und Sachsen Bank aus. Die Integration, so heißt es in informierten Kreisen, laufe nicht so gut wie erhofft. Der LBBW-Konzern hat im ersten Quartal 2008 nach früheren Angaben Jaschinskis einen Verlust in niedriger dreistelliger Millionenhöhe verbucht. Schuld daran waren die Folgen der weltweiten Finanzkrise. In den Monaten April und Mai gab es eine leichte Entspannung; gleichwohl, so heißt es, falle auch im Halbjahr ein Verlust an.

Bei den in einer Zweckgesellschaft gebündelten Fonds der früheren SachsenLB hat es bisher noch keine Ausfälle gegeben. "Ob, wann und in welcher Höhe gegebenenfalls mit Ausfällen zu rechnen ist, ist nach wie vor nicht vorherzusehen", sagte Finanzstaatssekretär Wolfgang Voß. In der Gesellschaft waren im Zuge des Verkaufs der Bank an die LBBW Fonds mit 17,3 Milliarden Euro geparkt worden. Bei Ausfällen haftet zunächst Sachsen. Zur Absicherung hatte Sachsen eine Bürgschaft von 2,75 Milliarden Euro übernommen. Die LBBW teilte zudem mit, dass die Übertragung der Datenbestände der früheren SachsenLB und der Sachsen Bank auf die IT-Systeme der LBBW abgeschlossen sei.