Karl Nolle, MdL
DNN/LVZ, 21.04.2009
Sachsen: Umfrage ergibt Mehrheit für Schwarz-Gelb
Studie von LVZ und MDR Info zur Landtagswahl
Leipzig (A. K.). Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl in Sachsen wäre, würde die CDU mit 43 Prozent stärkste Partei. Die SPD könnte ihr Ergebnis von 2004 fast verdoppeln und käme auf 18 Prozent, die Linke würde dagegen von 23,6 auf 17 Prozent abrutschen. Das ergab eine gemeinsame Umfrage der Leipziger Volkszeitung und MDR Info zur Landtagswahl, die Ende August stattfindet.
Die Liberalen könnten mit neun Prozent ihre Position im Landtag ausbauen und kämen als Regierungspartner der CDU in Frage. Die Grünen würden mit sechs Prozent die Fünf-Prozent-Hürde knapp schaffen, und die NPD müsste mit vier Prozent vor der Tür bleiben.
Die CDU könnte sich, im Unterschied zu 2004, den Koalitionspartner aussuchen. Es würde sowohl für Schwarz-Gelb reichen als auch für die Fortsetzung der jetzigen schwarz-roten Koalition. Auf der Wunschliste der Sachsen rangiert jedoch eine Landesregierung aus CDU und FDP mit 18 Prozent nur an zweiter Stelle. Mit 25 Prozent bevorzugen die meisten der Befragten eine Fortsetzung des CDU-SPD-Modells.
Die sächsische CDU hat ihren hohen Stimmenanteil vor allem den Frauen zu verdanken. Mehr als jede zweite Wählerin im Freistaat (51 Prozent) will der Union ihre Stimme geben. Von den Männern entscheidet sich nur gut jeder Dritte für die CDU (35 Prozent).
Bei der Frage nach der Sympathie für die Spitzenkandidaten hat Stanislaw Tillich (CDU) klar die Nase vorn. 78 Prozent der Sachsen finden den Ministerpräsidenten sympathisch. Mit Abstand folgt Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) mit 52 Prozent. Auf Platz 3 der Sympathie-Skala im Freistaat kommt der FDP-Landtagsfraktionschef Holger Zastrow mit 47 Prozent.
Vier Monate vor der Landtagswahl beunruhigt die Wirtschafts- und Finanzkrise die Sachsen stark. 87 Prozent fürchten, dass weitere Firmen die Krise nicht überstehen werden. Mehr als drei Viertel sehen das Vertrauen in die Marktwirtschaft sinken.
Für die Studie befragte das Leipziger Institut für Marktforschung vom 6. bis 8. April 1000 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Bürger des Freistaates.